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Quecksilberbelastung eines gefährdeten Seevogels

Justine Bertram


NiPF 2024 (1): 57-61 | 2024

Fachbeitrag / Original Article

Quecksilberbelastung eines gefährdeten Seevogels

Mercury contamination of an endangered seabird

Justine Bertram



DOI: 10.23766/NiPF.202401.10

Online veröffentlicht / Published online: 10/07/2024


Zusammenfassung

Quecksilber ist ein toxisches Schwermetall, dessen Konzentration in der Umwelt durch menschliche Aktivität weiterhin ansteigt und das sich in Spitzenprädatoren anreichert. Wir (Flussseeschwalbenprojekt, Institut für Vogelforschung) sammelten mehr als 1200 Blutproben von 588 Flussseeschwalben (Sterna hirundo) über einen Zeitraum von sieben Jahren, um zu untersuchen, wie die Aufenthaltsdauer in ihrem Brutgebiet in Wilhelmshaven, ihr Alter und Geschlecht ihre Quecksilberlevel beeinflussen. Die Quecksilberkonzentrationen im Blut variierten stark und überschritten alle den Toxizitätsschwellenwert, oberhalb dessen in der Vergangenheit gesundheitsschädliche Effekte beobachtet wurden. Die Zeit, die die Flussseeschwalben in ihrem Brutgebiet verbrachten, wirkte sich auf die Quecksilberkonzentrationen aus und deutet darauf hin, dass sie im Brutgebiet mehr Quecksilber aufnehmen als in ihren Überwinterungs- und Zuggebieten. Weiterhin beobachteten wir einen Trend zur linearen Akkumulation von Quecksilber im Blut bei Weibchen im Laufe des Alters, während Männchen Quecksilber in jungen Jahren erst schnell und mit steigendem Alter langsamer akkumulierten. Die Geschlechtsspezifität unserer Ergebnisse deutet darauf hin, dass die Eiablage eine erhebliche Rolle für die Quecksilberausscheidung bei Weibchen spielt, was weitere Studien zu den Folgen für die Fortpflanzung erforderlich macht.

Schlagworte
Quecksilber, Akkumulierung, Belastung, Langzeitstudie, Hg


Abstract

Mercury is a toxic heavy metal, the environmental presence of which continues to increase due to human activity, and which accumulates in top predators. We (common tern project, Institute of Avian Research) collected more than 1200 blood samples from 588 common terns (Sterna hirundo) over a period of seven years to investigate how the time spent in their breeding area in Wilhelmshaven, their age and sex affected their mercury levels. Blood mercury concentrations varied widely, but all exceeded the toxicity threshold above which adverse health effects have been observed in the past. The time the common terns spent in their breeding area had an effect on mercury concentrations, indicating that they ingest more mercury in the breeding area than in their wintering and migratory areas. Furthermore, we observed a trend towards linear accumulation of mercury in the blood of females with age, whereas males accumulated mercury more rapidly when young and more slowly with increasing age. The sex-specificity of our results suggests that egg-laying plays a significant role in mercury excretion in females, which calls for further studies on the consequences for the chicks developing from these eggs.

Keywords
mercury, accumulation, contamination, longitudinal study, Hg
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