Niedersachsen klar Logo

NNA Partner in hochkarätigem wissenschaftlichen Verbundprojekt

Teilprojekt erforscht die Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem Wald


Wie können Stadt und Wald klimagerecht entwickelt werden? Diese Frage erforschen künftig vier neue Zukunftslabore – sogenannte „Climate Future Labs“ - am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen (ZKfN), die vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur mit insgesamt rund 20 Millionen Euro gefördert werden. An der Erforschung der „Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem Wald“ im Climate Future Lab „DIVERSA“ ist die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA) beteiligt.

Der Forschungsschwerpunkt in DIVERSA liegt auf klimawandelbedingten Störungen im Wald, wie sie z.B. durch Borkenkäfer, Windwurf, Dürre oder Feuer verursacht werden. Es wird erwartet, dass der Klimawandel die Häufigkeit, Intensität und Schwere solcher Störungen erhöhen wird. Dies führt zu einer grundlegenden Veränderung des Störungsgeschehens in unseren Wäldern, deren Folgen für die Ökologie und das Management unserer Wälder wir gerade erst zu verstehen beginnen. DIVERSAs Alleinstellungsmerkmal ist sein interdisziplinärer Ansatz: So werden ökologische und soziale Perspektiven gemeinsam bedacht und wichtige Akteure direkt mit einbezogen.


Akzeptanz für Entscheidungsfindungen in Zeiten des Klimawandels

Entscheidungen in Zeiten des Klimawandels sind Entscheidungen unter Unsicherheit und erfordern - möchte man eine breite Akzeptanz für Maßnahmen zur Anpassung - eine gute Einbindung der betroffenen Akteure und ihrer Perspektiven. Die gilt insbesondere in Waldökosystemen, in denen Managemententscheidungen von langfristiger Bedeutung sind.

Ziel des an der NNA angesiedelten Teilprojekts ist es, solche Entscheidungsprozesse für die künftige Waldbewirtschaftung zu erleichtern, indem die Sichtweisen der relevanten Interessengruppen - z.B. von verschiedenen Waldbesitzergruppen, Naturschutzbehörden, Wald-Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Tourismus und Brandschutz - analysiert und eingebunden werden.

„Unsere Aufgabe ist es, die Perspektiven der betroffenen Akteure einzubinden und dabei sowohl Synergien als auch Zielkonflikte zu identifizieren, um zwischen den wissenschaftlichen Empfehlungen und den Anforderungen der Praxis vermitteln und so die Basis für eine breite Unterstützung von Anpassungsmaßnahmen zu schaffen. Dazu wollen wir die sozialen, fachlichen und rechtlichen Voraussetzungen für eine stakeholdergestützte Entscheidungsfindung beleuchten." erläutert Projektleiterin Dr. Janine Sybertz.

Hintergrund


Das Climate Future Lab „DIVERSA“ besteht aus Wissenschaftlern der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt Göttingen, der Georg-August-Universität Göttingen, der Leuphana Universität Lüneburg, der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz sowie dem Center for Biological Diversity, der Naturschutzakademie Hessen, der Technischen Universität München und der Universität Utrecht in den Niederlanden.

Im Verbund wollen sie die Resilienz deutscher Wälder gegenüber Stressfaktoren wie Trockenheit, Hitze, usw. erforschen und bewerten. Auf Grundlage der Projektergebnisse sollen bestehende Instrumente für Monitoring, Entscheidungsunterstützung und Management der niedersächsischen Wälder weiterentwickelt werden. Der Förderzeitraum der Climate Future Labs beläuft sich, vorbehaltlich einer positiven Zwischenevaluation, auf sechs Jahre.



  Bildrechte: H.-J. Zietz
Borkenkäfer-Fichten und Laubholz an Gewässerlauf im Oberharz (Bildquelle: NNA, Fotograf: H.-J. Zietz)
zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln