Die Ökosystemleistungen von historisch gewachsenen Kulturlandschaften
Historisch gewachsene Kulturlandschaften wie die Lüneburger Heide beherbergen eine große Anzahl an seltenen, heute zunehmend gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Für das norddeutsche Tiefland charakteristisch sind nährstoffarme Lebensräume, in denen sich Wälder, Offenlandschaften oder extensive Äcker verzahnen. Neben der rechtlichen Verpflichtung, solche Landschaften und die für sie bezeichnenden Habitate zu schützen, erbringen diese eine Vielzahl wichtiger Ökosystemleistungen (z.B. die Neubildung von Grundwasser).
Auf Raumebene liefern diese Landschaften vergleichsweise persistente Heimaten, die einen hohen Freizeit- und Erholungswert haben und ein für Deutschland und Europa besonders wertvolles kulturelles Erbe darstellen. Konstante Touristenzahlen in der Lüneburger Heide zeigen, wie wertvoll solche Kulturlandschaften für den Menschen sind. Doch vielen ist nicht bewusst, dass historisch gewachsenen Kulturlandschaften durch Faktoren wie Lebensraumfragmentierung, Stoffeinträge und Klimawandel zunehmend gefährdet sind und dass deren Erhalt umfangreiche und vor allem adaptive Pflegemaßnahmen erfordert.
Im Rahmen des interdisziplinär ausgerichteten Projektes werden die von diesen Kulturlandschaften erbrachten Ökosystemleistungen im Zusammenhang mit der für sie typischen Biodiversität untersucht sowie adaptive, den genannten Gefährdungsfaktoren Rechnung tragende Management- und Restitutionsverfahren entwickelt. In enger Kooperation zwischen Umsetzungs- und Forschungspartnern werden die Maßnahmen auf ihre Finanzierbarkeit, ihre planungsrechtliche Umsetzbarkeit, ihre Akzeptanz in der Öffentlichkeit sowie auf ihre Umsetzungs- und Übertragbarkeit auf andere Regionen bewertet. Die Erfassung kultureller Ökosystemleistungen und die von der Bevölkerung dafür aufgebrachte Wertschätzung liefert grundlegende Erkenntnisse, die dazu beitragen sollen den Einsatz für die Erhaltung dieser Landschaften auf gesellschaftlicher Ebene zu legitimieren.