Aktionsplan Birkhuhnschutz Lüneburger Heide
In Niedersachsen, im Großraum der Lüneburger Heide, lebt heute mit etwa 140 Tieren der größte Birkhuhnbestand des mitteleuropäischen Tieflandes. Ursprünglich weitverbreitet in den Mooren und Heiden Nordwestdeutschlands, ist das Birkhuhn in Niedersachsen heute vom Aussterben bedroht und weiterhin rückläufig in seiner Bestandsentwicklung. Mit dem Projekt „Erarbeitung des Aktionsplans zum Schutz des Birkhuhns in der Lüneburger Heide“ wird ein niedersächsisches Konzept zum Schutz und dem langfristigen Erhalt der letzten autochthonen Population der Mitteleuropäischen Tiefebene gemeinschaftlich mit verschiedenen Interessensgruppen erarbeitet.
Der Aktionsplan, bzw. das Projekt zu dessen Erarbeitung, wurde somit aus der Notwendigkeit heraus geboren, der tendenziell rückläufigen Bestandsentwicklung der letzten Jahre entgegenzuwirken und den steigenden Anforderungen an die mit dem Birkhuhnschutz betrauten Akteuren gerecht zu werden.
Ziel ist es,
- durch verschiedene Workshops und Beteiligungsformate Zielvorgaben, Handlungsrahmen und -felder sowie konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung und dem langfristigen Erhalt der Birkhuhnpopulation zu erarbeiten,
- den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern, wodurch die Umsetzbarkeit und Akzeptanz der Maßnahmen sowie ein gemeinschaftliches Vorgehen sichergestellt werden soll.
Aktuell gehören zu den beteiligten Interessensgruppen neben den lokalen Unteren Naturschutz- und Jagdbehörden der Verein Naturschutzpark (VNP), die Landes- wie die Bundes- und Klosterforsten, das Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML), das Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (MU) und die Staatliche Vogelschutzwarte des NLWKN ebenso wie die Bundeswehr, Rheinmetall und die Landesjägerschaft.
Die Erarbeitung des „Aktionsplans Schutz des Birkhuhns in der Lüneburger Heide“ ist ein über zwei Jahre laufendes Kooperationsprojekt (Januar 2024 - Dezember 2025) der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA) und dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW), gefördert durch Mittel der Jagdabgabe des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML). Die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz ist im Rahmen dieses Projektes für die Prozesskoordination und planerische Integration verantwortlich und vermittelt zwischen den praktischen Anforderungen der Flächeneigentümer und den wissenschaftlichen Maßnahmenempfehlungen. Das ITAW erarbeitet auf wissenschaftlicher Grundlage Lösungsvorschläge im Sinne erforderlicher und realisierbarer Maßnahmen, inklusive möglicher Einschränkungen und bewertet deren Potentiale in verschiedenen Szenarien.