Jakobskreuzkraut: Bedeutung für Weidetiere, Ökologie und den Schutz artenreichen Grünlands

Jakobskreuzkraut ist eine einheimische Pflanze, die sich seit einiger Zeit immer stärker auf extensiv bewirtschafteten Flächen, Naturschutzflächen oder auch Weiden ausbreitet und aufgrund ihrer potentiell leberschädigenden Pyrrolizidin-Alkaloide für die wirtschaftliche Nutzung der Grünlandflächen ein Problem darstellt. Wie das Jakobskreuzkraut auf der Weide auf Nutztierarten wirkt, ist inzwischen gut untersucht. Eine Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts ist durch die hohe Konkurrenz- und Widerstandsfähigkeit der Pflanze eine Herausforderung. Auf der anderen Seite ist das Jakobskreuzkraut durch seine lange Blühperiode bis spät ins Jahr besonders auch für Bestäuberinsekten eine wichtige Nahrungsressource, wenn nur noch wenige blühende Pflanzen zur Verfügung stehen.

In unserem Kurzformat beleuchten wir das Thema aus drei Perspektiven.

Sophie Müller (Julius Kühn-Institut) erörtert die Möglichkeiten der natürlichen Regulierung des Jakobskreuzkrautes mithilfe herbivorer Insekten.

Johanna Lill (Universität Gießen) betrachtet pflanzenbauliche Maßnahmen für den Umgang mit der Pflanze.

Sabine Aboling (Tierärztliche Hochschule Hannover) informiert über die einschlägigen EU-Futtermittelverordnungen im Zusammenhang mit dem Umgang verschiedener Nutztierarten mit Jakobskreuzkraut auf der Weide und im Heu sowie über positive Auswirkungen der Beweidung von Kreuzkraut-Flächen für Nutztiere und Wirbellose.