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„Stummer Frühling“ in der Agrarlandschaft? - Maßnahmen zur Sicherung von Brutbeständen und Nahrungsverfügbarkeit von Wiesen- und Feldvögeln

Kooperationspartner: Freie Hansestadt Bremen (Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Referat 31 - Naturschutz und Landschaftspflege)


08. bis 09.03.2018
Camp Reinsehlen, 29640 Schneverdingen


Nr. 18-C-05

Keine andere Vogelartengruppe in Deutschland verzeichnete in den letzten Jahrzehnten so große und kontinuierliche Bestandsrückgänge wie die Vögel der Agrarlandschaft. Besonders Limikolenarten wie der Kiebitz, aber auch Braunkehlchen, Rebhuhn und Co. nutzen landwirtschaftliche Flächen als Bruthabitat und zur Nahrungssuche.

Als Hauptursachen für den Rückgang der Brutpaare zahlreicher Wiesen- und Feldvögel gelten Landschaftsveränderungen und die Intensivierung der Landnutzung. Geeignete Bruthabitate gehen verloren. Zudem stellen landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmaßnahmen neben Prädatoren eine zusätzliche Gefahr für Gelege und Küken dar und können auch die Nahrungsverfügbarkeit beeinträchtigen.

Doch es gibt auch positive Entwicklungen. Verschiedene Projekte zeigen: Wo Naturschutz und Landwirtschaft zusammenarbeiten, kann dem Rückgang der Vögel der Agrarlandschaft entgegengewirkt werden. Acker- und Wiesenlebensräume können für diese Vogelarten erhalten und so gestaltet werden, dass sich die Beständeerholen.

Ziel der Veranstaltung ist es, den Austausch zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu fördern und zu stärken. Außerdem werden kooperative Maßnahmen für Feld- und Wiesenvogelarten vorgestellt und diskutiert, die den negativen Bestandstrends der Vögel in der Agrarlandschaft entgegenwirken können. Denn durch ein gemeinsames Vorgehen kann die Entwicklung und Umsetzung zielgerichteter, regional angepasster Maßnahmen für Feld- und Wiesenvogelarten besser gelingen.

Die Veranstaltung erstreckt sich über zwei Tage und bietet sowohl eine allgemeine Einführung in den Themenkomplex als auch eine Vorstellung von angewandten Maßnahmen/Projekten. Des Weiteren ergibt sich ausreichend Zeit zur Diskussion.

Leitung:
Dr. Katharina Homburg, Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz
Marten Urban, Freie Hansestadt Bremen (SUBV)

Teilnahmegebühr:
170 € (inkl. Verpflegung und Tagungsgetränke, exkl. Übernachtung)

Teilnehmerkreis:
Vertreterinnen und Vertreter des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes, Landwirtinnen und Landwirte, Vertreterinnen und Vertreter landwirtschaftlicher Behörden und Verbände sowie weitere Interessierte

HINWEIS:
Eine Anerkennung der Veranstaltung ist als eintägige Fortbildungsveranstaltung im Rahmen der Einzelbetrieblichen Beratungsförderung beantragt.



Programm

Donnerstag 8. März 2018

Einführung

10.00 Uhr
Begrüßung
Dr. Katharina Homburg, Naturschutzakademie
Marten Urban, SUBV

10.20 Uhr
Auswirkungen des Wandels der Agrarlandschaft auf die Bestände häufiger Brutvögel am Beispiel Niedersachsens
Dr. Katrin Ronnenberg, Thünen-Institut für Biodiversität, Braunschweig

11.05 Uhr Kaffeepause

Schwerpunkt Wiesenvogelschutz

11.30 Uhr
Wiesenvogelschutz in Niedersachsen

Heinrich Belting, Staatliche Vogelschutzwarte (NLWKN), Naturschutzstation Dümmer, Hüde

12.15 Uhr
Das LIFE-Limosa-Projekt in Schleswig-Holstein – Nur das flügge Küken zählt!
Oliver Granke, Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, Molfsee

12.45 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr
Naturschutz und Landwirtschaft finden zusammen – ein Weg der Kooperation im Bremer Grünlandschutz

Axel Theilen, SUBV
Hilmer Garbade, Bremischer Landwirtschaftsverband e.V.,Bremen

14.45 Uhr
Überall brütende Limikolen und dann kommen Walze, Striegel, Mähwerk und Rinderherden: Wie gelingt hier ein effizienter Wiesenvogelschutz? – Lösungsbeispiele aus den Bremer Flussniederungen

Arno Schoppenhorst, BUND, Bremen
Gerd Gartelmann, Landwirt, Bremen

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr
Das Braunkehlchen in der Agrarlandschaft Niedersachsens - Situation, Probleme, Perspektiven
Christoph Siems-Wedhorn, Avifaunistische Arbeitsgemeinschaft, Dannenberg

16.30 Uhr
Abschlussdiskussion
Marten Urban
Dr. Katharina Homburg

18:00 Uhr Abendessen und anschließend Raum und Zeit für weitere Gespräche und Diskussionen


Freitag 9. März 2018

Schwerpunkt Feldvogelschutz

8.30 Uhr
Lebensraum Feldflur in Gefahr? Zur Situation der Feldvögel in Niedersachsen
Knut Sandkühler, Staatliche Vogelschutzwarte (NLWKN), Hannover

9.15 Uhr
F.R.A.N.Z. – Projekt zur Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft. Praxisbericht vom Betrieb Lüneburg-Rettmer und Bekanntgabe vorläufiger Ergebnisse
Björn Rohloff, Stiftung Kulturlandpflege, Hannover
Jochen Hartmann, Landwirt, Lüneburg-Rettmer

10.00 UhrKaffeepause

10.30 Uhr
Agrarumweltmaßnahmen für Feldvögel
Petra Bernardy, Dziewiaty + Bernardy – Biologische Bestandserhebungen und Planung, Hitzacker

11.00 Uhr
Schutzmaßnahmen für Feldvögel in der Hellwegbörde (NRW) – Ergebnisse und Erfahrungen aus über
10 Projektjahren
Dr. Ralf Joest, Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz, Biologische Station Soest, Bad Sassendorf-Lohne

11.45 Uhr Mittagessen

13.00 Uhr
Das Projekt "Sympathieträger Kiebitz" im Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Dominic Cimiotti, Michael-Otto-Institut im Nabu, Bergenhusen

Zusammenführung

13.30 Uhr
Mehr Biodiversität in der Landwirtschaft – Widerspruch oder realisierbar?
Nora Kretzschmar, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Oldenburg

14.15 Uhr
Abschlussdiskussion

Marten Urban
Dr. Katharina Homburg

15.00 Uhr Ende der Veranstaltung

Bildrechte: Eick von Ruschkowski
Der Tagungungsort Camp Reinsehlen

Veranstaltungsprogramm

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